So vermeidest du schlaflose Nächte
Heute ist der internationale Tag des Gewissens, in https://www.kleiner-kalender.de/ heißt es:
Versöhnungsmaßnahmen und die Förderung von Vergebung sowie Mitgefühl unter Einzelpersonen sollen am Internationalen Tag des Gewissens im Mittelpunkt stehen. Der Tag eignet sich für den Einzelnen ideal, jemandem zu vergeben oder sich bei jemandem zu entschuldigen, auch gern unter dem Motto „besser spät als nie“.
Oft grübeln wir nachts und können nicht gut schlafen. Die Gedanken kreisen und kommen nicht zur Ruhe. Kann es sein, dass ein reines Gewissen uns besseren Schlaf beschert, wie es schon im Sprichwort heißt: „Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“?
Wie du schlaflose Nächte vermeidest, verrate ich dir hier.
Verletzungen aus der Kindheit hinterlassen spuren
“Du bist ein Störfaktor!” “Du solltest nicht auf dieser Erde sein.”
Du wirst es nicht glauben, aber mit diesen Worten hatte ich mich – schon als kleines Kind – beschuldigt.
Als ich im Bauch meiner Mutter war, haben sich meine Eltern darüber Gedanken gemacht, was sie mit mir machen sollten, denn ich war eine Überraschung.
Ich war das vierte Kind, aber seit ungefähr einem Jahr hatte meine Mutter neben ihrem Ehemann einen Liebhaber, den Bruder ihres Mannes.
Ich bin zwar aus Liebe entstanden, aber dennoch hat das in meinen (drei) Elternteilen viel aufgewühlt.
Wie würde der Familienvater damit umgehen, dass ich, nach drei eigenen Kindern, nicht von ihm stammte, sondern von seinem Bruder?
Für wen würde sich meine Mutter entscheiden, oder würde sie bei beiden bleiben?
Welche Gedanken hat mein leiblicher Vater gehegt, nachdem er erfahren hat, dass seine Geliebte ein Kind von ihm bekommt?
Ich glaube, dass sich solche Dilemma-Geschichten auf die Gefühle eines ungeborenen Babys im Bauch der Mutter prägend auswirken.
Sowohl das, was die Männer über sie und über mich gesprochen haben, als auch die Gefühle, Ängste und Sorgen, die meine Mutter während ihrer Schwangerschaft durchlebt hat.
Natürlich hat das Spuren in mir hinterlassen!
Wie Unsicherheit entsteht
Noch vor der Geburt habe ich mir – so vermute ich – zusammengereimt, dass es doch besser und sicherer wäre, im Bauch meiner Mutter zu bleiben, denn schon von Geburt an habe ich mich wie ein Störfaktor empfunden.
Ich habe mich auf dieser Erde nicht sicher gefühlt.
Gefühle wie Traurigkeit und Angst, abgelehnt zu werden, haben mich ständig begleitet.
Und das, obwohl ich bis Ende 20 nichts davon wusste, dass mein sozialer Vater nicht mein Vater war. Und das, obwohl er mich – so gut wie es ihm möglich war – großgezogen und versorgt hat.
Warum erzähle ich dir das?
Weil jeder Mensch in seiner Kindheit irgendwelche Verletzungen erfahren hat.
Und dann versuchen wir, wenn wir noch klein sind, diese verletzenden Erfahrungen irgendwie zu verarbeiten: Wenn wir erleben, dass etwas Unschönes passiert, das wir nicht erwartet haben, dann bilden wir uns eine Meinung darüber, warum das passiert ist.
Wie machen wir das?
Wir stellen uns diese zwei Fragen:
- Warum ist mir das passiert?
- Was sagt das über mich?
So fangen wir an uns zu beschuldigen und wir bilden eine negative Meinung über uns selbst!
Unsicherheit entsteht.
Bei mir war das auch so.
Ich habe mich beschuldigt und diese Meinung über mich für bare Münze gehalten.
Dabei habe ich mich selbst verraten und mir unbewusst geschworen: „Mit dieser Luise will ich nie mehr was zu tun haben“ und habe mich von ihr abgewendet.
Dann habe ich mich entsprechend verhalten: Damit andere ja nicht merken, was ich wirklich von mir halte (nämlich, dass ich „ein Störfaktor bin“), habe ich z.B. versucht mir mit Leistung eine Daseins-Berechtigung zu verdienen.
Das tun wir Menschen! Wir machen dann komische Dinge, nur um das vor anderen Menschen zu verstecken, von dem wir denken, dass wir es sind: “nicht normal”, “komisch”, “falsch”, “eine Last”.
Das ist anstrengend!
Ich bin oft mit Selbstvorwürfen aufgewacht, war traurig und konnte mich nicht leiden.
Ein schlechtes Gewissen hat mich geplagt und bedrückt.
Ich konnte nicht gut schlafen.
Welche Geschichte erzählst du über dich?
Eines Tages habe ich erkannt, dass ich eine falsche Geschichte über mich erzählt habe.
Und dass mich diese Lügengeschichte viele, viele Jahre eingeschränkt hat, sodass ich nicht die sein konnte, die ich wirklich bin.
Als ich DAS erkannt hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich habe verziehen.
- Ich habe mich bei mir selbst um Entschuldigung gebeten, bei dem kleinen “Luischen”.
- Dafür, dass ich sie über so viele Jahre verraten habe und nichts mit ihr zu tun haben wollte, weil ich sie insgeheim verurteilt hatte mit Worten wie: “Du solltest nicht da sein”, “Du bist nicht wichtig”.
- Das hat mir so leid getan! Und ich hab angefangen, Mitgefühl für dieses kleine Mädchen in mir zu empfinden.
- Und ich hab ihr versprochen, dass ich in Zukunft für sie sorgen werde, für mich sorgen werde.
Eine reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen?
Bei mir ist es so. Dadurch dass ich mir verziehen habe, ist Frieden in mein Herz gekommen.
Das alles hat mich eines gelehrt:
Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
Was so viel bedeutet wie: du schläfst besser, wenn du mit dir, Gott und der Welt im Reinen bist.
Das schlechte Gewissen kann uns also helfen, unser Verhalten zu reflektieren.
Der Psychologe und Philosoph Tobias Ballweg erklärt: “Weil man eine Tat im Nachhinein falsch oder schlecht findet, kann man sich zum Beispiel entschuldigen oder sich vornehmen, es zukünftig anders zu machen.”
5 Dinge, die du tun kannst, um ein reines Gewissen zu bekommen
Du willst das auch schaffen?
Damit du wieder gut schlafen kannst, solltest du diese 5 Dinge tun:
- Achte darauf, wie du mit dir sprichst
- bitte dich selbst um Verzeihung
- hab Mitgefühl mit dir selbst
- behandle dich selbst so, wie dich ein Freund behandeln würde
- und…sei gut zu anderen.
Wenn du das beherzigst, wird es dein Leben verändern.
Und vergiss nicht: Besser spät als nie. 🙂